Mache beim Sprechen Pause, auch wenn Du denkst, die Zeit nicht zu haben.

Tipp 1: Lerne Pausen lieben!

Wir kennen es alle: Wir sind im Redefluss und wollen unserem Gegenüber schnell unsere Gedanken mitgeben. Schnell! Manchmal vor lauter Begeisterung und tollen Ideen. Manchmal auch deshalb, weil wir davor Angst haben, dass uns jemand das Wort nimmt und durchsetzungsstärker daherkommt. Wir reden und reden – (fast) ohne Pausen. Und sprechen damit immer schneller. Schneller, als unser Gegenüber denken kann. Ohne, dass es uns bewusst ist. Und… wundern uns dann, warum uns niemand mehr (zu)hört?

Was passiert, wenn wir schnell und „ohne Punkt und Komma“ reden? 

  • Es gibt keine sinnvollen Betonungen mehr, unsere Sprache wird ein Einheitsbrei und damit langweilig.

  • Wir müssen unweigerlich öfter Luft holen und obwohl wir viel Luft einatmen, bleibt sie uns doch weg.

  • Es schleichen sich zunehmend Füllwörter wie Äh oder quasi ein.

  • Wir verschlucken die letzten Silben von (zum Teil wichtigen) Wörtern und können unsere Botschaft nicht mehr vermitteln.

  • Wir sprechen immer schneller, Frauen als Konsequenz zum Teil auch immer höher.

Das Ergebnis: Unsere Sprechwirkung verpufft. Wir verlieren an Souveränität. Wir werden unsicher und sprechen noch schneller. Und nuscheln damit umso mehr. Ein Teufelskreis.

Was heißt das für Dich? 

Pausen sind der erste Schritt zum Erfolg. Pausen bringen Struktur und Ruhe. Pausen entschleunigen auch Dein Sprechtempo.

Tipp 2: Deutliches Sprechen braucht Zeit!

Erst mit einem entschleunigten Tempo kannst Du gut artikuliert sprechen. Warum? Weil Du nur auf diese Weise deine Lippen, deine Zunge und deinen Kiefer so zum Einsatz bringen kannst, dass Du für Deinen Zuhörer deutlich sprichst. Vergeude also nicht das Potenzial Deines Mundwerkzeugs!

Was kannst Du noch tun, um deutlicher zu sprechen?  

Dein Sprechklang wird deutlicher, wenn Du die Wort-Endungen mancher Wörter bis zum Ende aussprichst statt zu verschlucken.

Tipp 3: Wort-Endungen aussprechen!

Mancher Wörter? Richtig – nicht bei jedem.

Wenn Wörter auf -men (z.B. Palmen), -nen (z.B. einen) oder -ngen (z.B. notgedrungen) enden, darf die Endung nicht verschluckt werden, sonst wirst Du schnell als „Nuschler“ bezeichnet. Beim Wort „aussprechen“ dagegen kannst Du das „e“ am Ende weglassen und sagen „aussprechN“.

Ein weiterer Punkt ist die Präzision der Explosivlaute: Es ist wichtig, akustisch einen deutlichen Unterschied zwischen „p und b“, „k und g“ sowie „t und d“ zu hören. Bei den harten Konsonanten (p, k, t) kann auch das Zwerchfell mit seinen Impulsen als guter Unterstützer dienen.

Tipp 4: Mit Zungenbrechern üben!

Neben stimmtechnischen Übungen sind auch Zungenbrecher sehr hilfreich, um eine gute Aussprache zu trainieren:

  • Ein Dutzend nuschelnde Duzer duzen nuschelnd dutzende duzender Nuschler nuschelnd.

  • Der Flugplatzspatz nahm auf dem Flugplatz Platz. Auf dem Flugplatz nahm der Flugplatzspatz Platz.

  • Brauchbare Bierbrauerburschen brauen brausendes Braunbier.

Und wer noch mehr Herausforderung sucht: Auch gern mit einem Korken im Mund. 😉

Wie kannst Du das konkret üben? 

Besuche meine Stimm-Snacks und lerne, wie Du nicht zum Nuschler wirst.