Die Soziolinguistin Deborah Tannen unterscheidet zwei unterschiedliche Sprachsysteme: Im vertikalen System geht es vor allem um Macht, Rangordnung und Machtspiele und erst viel später um wirklich Inhaltliches. Menschen mit horizontaler Kommunikation bevorzugen Beziehung und Harmonie, Inhalte stehen hier im Vordergrund. Dabei kommunizieren Männer tendenziell eher vertikal, Frauen eher horizontal.
Was passiert, wenn das Bewusstsein dafür fehlt?
- Frauen werden als weniger kompetent eingestuft, wenn sie Machtspiele nicht mitspielen.
- Bei typischen Machtsprüche fühlen sich Frauen eher abgewertet, auch wenn das von Männern nicht intendiert ist.
- Der horizontale Gesprächspartner verstummt in Meetings, obwohl das Einbringen der Expertise für das Unternehmen essenziell wäre.
- Die eigene Abwertung von Frauen wird als solche für bare Münze genommen anstatt entgegenzuwirken.
All das führt dazu, dass das Potenzial der (weiblichen) Mitarbeitenden nicht ausgeschöpft wird. Die Performance des Unternehmens sinkt.
Beide Sprachsysteme verlangen unterschiedliche Kommunikation. Führungskräfte müssen zum Wechsel der Kommunikationsstile fähig sein!